Anledning Objektitest
Hmm ...., ich weiß es gibt Interessanteres, doch manchmal ist es einfach notwendig. Ich muss dazu anmerken, ich kenne all die satten Sprüche: "Da vergeude ich doch nur meine Zeit ..., in der Zeit kann ich schon wieder fotografieren" oder "solange ich etwas sehe auf meinen Bildern ist alles in Ordnung und ich fotografiere". Tja alles ist Ansichtssache. Ich habe hier eine andere Anschauung!
Wenn ich ein Objektiv gekauft habe, so möchte ich für den entrichteten Kaufpreis auch eine annehmbare und solide Qualität und nicht das, was man schlichtweg als Gummigurke bezeichnet. Glauben Sie mir, die Unterschiede und die Streuung der Objektive können beträchtlich und immens sein. Von außen kann ich jedoch bei einem Objektiv eine schlechte Abbildungsqualität nicht sofort erkennen, auch nicht durch ein paar Fotos vom Balkon herab, also muss ich hier erst einmal testen.
Während die Industrie und auch Redaktionsstuben einzelner Fotomagazine enorme Möglichkeiten zu Tests haben, ist es für den Privatmann schon schwerer sich hier Möglichkeiten zu schaffen. Verzagen braucht man aber deshalb nicht. Es ist durchaus möglich mit einfachen Mitteln zumindest eine Aussage zu schaffen, ob man hier ein gutes oder schlechtes Objektiv vor sich hat. Doch gehen wir einmal in medias res.
Eine gute Aussage, wie es mit der Abbildungsleistung eines Objektivs steht, erreichen wir bereits durch Ausschnittsabbildungen eines 5-Euro Scheines. Die feinen filigranen Linien und gute hochauflösende Druckqualität auf dem Geldschein sind geradezu geeignet, das Objektiv zu fordern. In verschiedenen Einzelaufnahmen (aus bankrechtlichen Gründen, dürfen Sie jedoch aber nur höchstens 1/3 der Geldnote abbilden) und mit unterschiedlichen Blenden aufgenommen, können wir sehr wohl sehen, ob scharf abgebildet wird und bei welcher Blende die Schärfeleistung einsetzt.
Ihnen ist diese Methode zu banal!
Nun, dann machen wir unseren Test ein wenig ausgefeilter und vor allen Dingen messbar, und zwar mit dem bekannten Siemensstern. In Einzel-aufnahmen, Schwarz/Weiß und im JPG-Format wird mit unter-schiedlichen Blenden eine Reihe Aufnahmen gemacht. Wenn Sie sich nun die einzelnen Bilder - mit den unterschiedlichen aufgenommenen Blenden - in einem Bildbearbeitungsprogramm die Datengrößen ansehen, so werden Sie erkennen, dass, obwohl es sich um das gleiche Motiv und gleichen Bildausschnitt handelt, unterschiedliche Dateigrößen zustande kommen. Im Klartext heißt dies, bei dieser und jener Blende löst das Objektiv die Linien noch auf und hier oder dort, etwas weniger. Also bei einer höher ausgewiesenen Dateigröße ist auch die Abbildungsleistung als höher anzusehen. Nochmals anders ausgedrückt: Je schärfer das Objektiv zeichnet um so mehr Informationen schlagen sich in der Bilddatei nieder und um so größer wird die abgespeicherte Datei.
Mit dieser Methode Bilddatengröße können Sie insbesondere verschiedene Objektive sehr gut miteinander vergleichen. Wenn Sie sich nun noch ein Diagramm anfertigen in dem Sie die Dateigröße der einzelnen Blenden der Objektive einzeichnen und für jedes Objektiv im Diagramm noch eine andere Farbe einsetzen, so haben Sie sich schon ein sehr starkes und aussagefähiges Profil der einzelnen Objektive geschaffen. Die unterschiedlich farblich gesetzten Messpunkte lassen sehr gut einen unmittelbaren Vergleich der Objektive zu.